Bayerische Meisterschaften - Erding

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Jubiläum und Vizemeisterschaft

Es sollte der Saisonhöhepunkt einer durchaus geschichtsträchtigen Saison werden. Eigentlich waren die Landesmeisterschaften für Juli angedacht, doch der Verband hat alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt und lange an einer „late season“ festgehalten. Am letzten Septemberwochenende war es nun soweit. Insgesamt 679 Athletinnen und Athleten haben es bis zum Ende „durchgezogen“. Es war keine leichte Saison, zumal Jeder seit dem Ende Hallensaison im März schließlich sich darauf vorbereitet hat und mit Höhen und Tiefen – gesperrten Plätzen, kurzfristig abgesagte Veranstaltungen aber auch durchaus überrascht von der schnellen Wiederaufnahme des Sportbetriebes wurde – zu kämpfen hatte.
Zu den „Bayerischen“ ist das gewohnte Duo Tina Pröger und Marcus Grun nach Erding angereist, beide Zirndorfer stellten sich den gewohnten Disziplinen. Pröger den Horizontalsprüngen Weit- und Dreisprung, Grun dem Kurzsprint.

Den Auftakt lieferte Marcus Grun am Samstag. Die Wetterverhältnisse haben eher an einen sehr kühlen Herbsttag oder schon eher warmen Wintertag erinnert – Temperaturen von 7 Grad Celsius gepaart mit Regen – alles andere als gute und beliebte Bedingungen bei den Sprintern. Mit der fünftschnellsten Meldezeit aus 2019 für die 100 m  – damals ist seit 36 Jahren erstmals wieder ein Zirndorfer Sprinter unter 11 Sekunden gelaufen - ist er angereist. Nach einem guten Vorlauf in 11,02 sec zählte er nun plötzlich als Zweitschnellster zu den Favoriten. Nach einem vermasselten Start im Finale lag er nach rund 60m plötzlich nur auf Rang vier, doch letztendlich kämpfte er sich mit langem Schritt an den beiden Forchheimern Dominik Eckner (Platz 4) und Moritz Hecht (Platz 3, 11,11 sec) vorbei und sicherte sich den Vizetitel in 11,04 sec hinter Jonas Hügen (LAC Quelle Fürth).

Tina Pröger ist als Viertplatzierte der Deutschen Meisterschaften 2020 nach Oberbayern angereist, die Favoritenrolle lastete also unumstritten auf ihren Schultern. Im Dreisprung setzte sie sich bereits mit ihrem zweiten Versuch von 11,80 m an die Spitze, diese Führung war auch bis zum Schluss ungefährdet. Im Weitsprung ging es dann ungewohnt spannend zur Sache, zwar war Pröger auch hier von Beginn an auf Platz 1, doch die ersten drei Versuche um die 5,60 m ließen Chancen für die Konkurrenz offen. Die Zweitplatzierte Lisa Schmid (LAC Passau) kam ihr mit 5,67 m am nähesten. Die Zirndorferin musste und legte auch in ihrem vierten Versuch nach und sicherte sich ihre 66 Medaille, die 41. Goldmedaille und auch den 12 Sieg in Folge im Weitsprung der Frauen. Pröger ist seit 2015 ungeschlagen! "Es war eine lange Saison, zum Ende wollte ich die beiden Titel und dass meine Serie nicht reißt, im Vorfeld war ich doch deutlich angespannter als bei bisherigen Meisterschaften. Das gemeldete Teilnehmerfeld war im Vorfeld durchaus nicht zu verachten.", zeigte sich Pröger nach dem Wettkampfwochenende erleichtert und zugleich zufrieden.

Grun verzichtete am zweiten Tag der Veranstaltung auf seinen Start über die halbe Stadionrunde. „Ich hatte mir 2018 einen Muskelfaserriss zugezogen, diesen merkte ich nach den kühlen Temperaturen am Vortag und wollte nun rein Risiko eingehen. Bereits in wenigen Wochen beginnt die Vorbereitung für eine hoffentlich stattfindende Hallensaison 2020/2021.“

Jonas Hügen (blau) und Marcus Grun duellieren sich bis zur Ziellinie. Foto: Theo Kiefner